Wahr und falsch
Ein Professor erzählte, wie er vor einigen Jahren, vielleicht waren es sieben oder acht, eine Einführungsvorlesung gehalten hatte. Wie er es immer tat, begann er mit dem Thema („)Logik("). Daher erklärte er zunächst, was eine („)Aussage(") ist, nämlich ein Satz oder ein Text, dessen Inhalt entweder wahr oder falsch ist. Als Beispiel nannte er, ohne groß nachzudenken, den Satz: („)Karl ist krank.(") Kurz nachdem er das Beispiel ausgesprochen hatte, fiel dem Professor jedoch ein, dass er unbedingt eine lebende Person brauchte, die Karl hieß, sonst würde sich sein Beispiel auf niemanden beziehen und der Satz wäre weder wahr noch falsch. Das war ihm zuvor noch nie passiert und die Situation war ihm besonders peinlich, da es sich um einen Anfängerfehler handelte. Um seinen unüberlegten Fehler schnell wieder auszubügeln, fragte er im Hörsaal, ob jemand anwesend sei, der den Namen Karl trägt. Die Studenten schauten zunächst irritiert, weil ihnen nicht klar war, warum dies von Belang war. Sekundenlang herrschte Stille, bis sich aus einer der letzten Reihen jemand zu Wort meldete: „Der ist krank!"