Aufzählungen werden durch Kommas getrennt: "Er mag Pizza, Pasta, Salat und Schnitzel."
Es kommt kein Komma, wenn sich ein Wort in der Aufzählung auf das nächste bezieht: "die letzten großen Könige..." Testmöglichkeit: Lässt sich ein "und"
setzen, braucht man ein Komma: "Die billige und graue Jacke..." -> "Die billige, graue Jacke..."
Zwei Hauptsätze werden durch Komma verbunden: "Der Vater streicht die Garage, der Sohn spielt im Garten."
Zwei Hauptsätze können, müssen aber nicht durch ein Komma getrennt werden, wenn ein "und" oder "oder" dazwischen steht: "Die Frau schildert ihr
Problem(,) und der Sachbearbeiter macht sich Notizen."
Zwei Hauptsätze werden durch Komma getrennt, wenn dazwischen eine Konjunktion steht, z.B. "aber", "sondern", "denn", "doch", "jedoch": "Der Lehrer
erklärt die Hausaufgaben, aber niemand hört ihm zu."
Zwischen Haupt- und Nebensatz wird ein Komma gesetzt. Hier eine kleine Faustregel: Gibt es zwei Vollverben in einem Satz und steht kein "und", muss
ein Komma gesetzt werden. In "Er wird gegessen haben müssen" gibt es nur EIN Vollverb, nämlich "gegessen" (=essen). Außerdem steht in einem Nebensatz
das (Hilfs)Verb immer am Ende: "..., weil er gegessen hat." Des Weiteren gibt es in einem Nebensatz (meistens) eine Konjunktion, z.B. "weil".
Ein Komma wird gesetzt, wenn eine Konjunktion vorhanden ist, z.B. "wenn", "nachdem", "obwohl", "sodass", "indem", "weil", "dass", "damit". Das Komma
kommt vor die Konjunktion oder nach dem Nebensatz, wenn dieser vorangestellt ist: "Wenn er fleißig lernt, wird er eine gute Note schreiben."
Bei Relativsätzen muss auch ein Komma gesetzt werden und zwar vor das Relativpronomen, z.B. "der/die/das", "welche/r/s/n": "Das ist die Frau, die
gerade über die Straße geht." oder "Das ist doch der Mann, den ich dir gestern vorgestellt habe."
Nebensätze (vor allem Relativsätze) können eingeschoben sein und werden dann durch zwei Kommas vom Rest getrennt: "Ihr Freund, obwohl er immer auf seine
Figur geachtet hat, scheint ein paar Kilo zugenommen zu haben."
Kommas werden in Nebensätzen, die durch Fragepronomen (z.B. "wer", "wie", "wo", "was") eingeleitet werden, gesetzt: "Er will wissen, wo er sich befindet."
Kommas werden vor einem nachgestellten Zusatz gesetzt: "Das ist Tom, sein Bruder."
Appositionen, eingeschobene Zusätze, werden durch Kommas vom Rest getrennt: "Alle Mitglieder, verheiratet oder unverheiratet, müssen zur Sitzung kommen."
oder "Felix, sein sechsjähriger Sohn, spielt gerne mit Autos."
Bei Anreden wird ein Komma gesetzt: "Erik, räum endlich dein Zimmer auf!"
Bei Ausrufen wird ein Komma gesetzt: "Ach, das habe ich gar nicht gewusst."
Bei Hervorhebungen wird ein Komma gesetzt: "Dein Lehrer, der hat sich heute wieder über dich beschwert."
Bei Zeit- und Ortsangaben wird ein Komma gesetzt: "Herr Maier war am Freitag, den 15. Oktober, nicht an seiner Adresse in Frankfurt,
Voltastraße 44, anzutreffen."
Ein Komma kann bei Partizipgruppen gesetzt werden: "Das ist(,) grob überschlagen(,) ein Zehntel."
Ein Komma muss gesetzt werden, wenn die Infinitivgruppe (mit "zu") von einem Verweiswort wie "damit", "dazu" oder "es" abhängt: "Er mochte es, zu verreisen."
Ein Komma muss gesetzt werden, wenn es eine erweiterte Infinitivgruppe (mit "zu") gibt, die durch "als", "(an)statt", "außer", "ohne", "um" eingeleitet
wird: "Sie ging in die Disco, um den ganzen Abend zu tanzen."
Ein Komma kann bei Infinitivgruppen (also mit "zu") gesetzt werden: "Er verspricht(,) diese Aufgabe zu erledigen." KLEINE HILFE: Manchmal kann, und manchmal
muss (siehe oben drüber) ein Komma bei Infinitivgruppen gesetzt werden. Ist man sich nicht sicher, sollte man immer eines setzen. Es sieht aber manchmal einfach
nicht schön aus, eines zu setzen, z.B. bei "Er versuchte(,) zu singen."
Ein Komma wird nicht bei mehrteiligen Nebensatzeinleitungen gesetzt, darf aber gesetzt werden, wenn man betonen will: "Er hatte noch mit seinen
Fahrkünsten geprahlt, zwei Stunden(,) bevor es zu dem kleinen Unfall kam."
Es kommt kein Komma bei den Verbindungen "weder...noch", "entweder...oder", "sowohl... als auch" und vor "bzw.", wenn sich auf das gleiche Satzglied bezogen
wird: "Er hatte weder Lust noch Zeit zu der Party zu kommen." Es kann ein Komma gesetzt werden, wenn sich nicht auf das gleiche Satzglied bezogen wird: "Er
glaubte weder an die wahre Liebe(,) noch gab sie ihm einen Grund seine Meinung zu ändern." ABER (für Fortgeschrittene) es muss ein Komma gesetzt werden,
wenn nach der Konjunktion ein weiterer Nebensatz folgt (für das Komma ist also demnach der neue Nebensatz verantwortlich): "Er glaubte weder, dass sie
ernsthaft an ihm interessiert war, noch klärte sie ihn darüber auf, dass sie immer sehr zurückhaltend agierte."
Nach einem Redebegleitsatz kommt ein Doppelpunkt. Die Anführungszeichen kommen vor (dann UNTEN gesetzt, das geht in dieser Erklärung aus technischen
Gründen nicht) und hinter der wörtlichen Rede (dann OBEN gesetzt): Tobias meint: "Das schaffe ich auch alleine."
Es muss ein Komma vor/nach/zwischen Redebegleitsätzen gesetzt werden. Anführungszeichen nicht vergessen! Hier sind alle Fälle:
Tobias sagt: "Meine Mutter glaubt, dass ich das nicht schaffe."
"Meine Mutter glaubt", sagt Tobias, "dass ich das nicht schaffe."
"Meine Mutter glaubt, dass ich das nicht schaffe", sagt Tobias.
Dies ist keine vollständige Liste und soll lediglich als Orientierung dienen! Die wichtigsten Regeln sollten aber aufgelistet sein. Es kann aber auch
hier ein paar Problemfälle geben.