Sokrates und ein Gerücht
Ein Mann trat eilig vor Sokrates und erklärte, dass er ihm unbedingt etwas erzählen müsse. Doch der Weise unterbrach ihn und fragte, ob er das, was er ihm sagen wolle, durch die drei Siebe gesiebt habe. Der Mann verstand nicht, sodass Sokrates ihn fragte, ob er das erste Sieb der Wahrheit angewandt habe. Nach kurzem Zögern des Mannes erkundigte sich der Weise, ob der Mann alles, was ihm erzählt wurde, auf seinen Wahrheitsgehalt geprüft habe. Sein Gegenüber räumte ein, dass er es nur gehört habe. Da fragte Sokrates nach dem Sieb der Güte, das Gehörte sei sicher gut. Der Mann entgegnete, dass eher das Gegenteil der Fall wäre. Nachdenklich erkundigte sich Sokrates, ob es denn notwendig sei, dass er es ihm erzähle. Als der Mann unsicher eingestand, dass das Gehörte auch nicht dieses dritte Sieb passieren konnte, da es nicht unbedingt notwendig sei, erklärte Sokrates lächelnd: "Wenn es weder wahr, gut noch notwendig ist, dann lass es ruhen und belaste dich und mich nicht damit."
Auch richtig: so dass
(Frei nach einer Geschichte aus "Jung im Kopf: Erstaunliche Einsichten der Gehirnforschung in das Älterwerden" von Martin Korte)