Psychologie der Massen
Oftmals lässt sich bei Menschen irrationales Verhalten beobachten, wenn sie in der Masse sind. So könnte ein scheinbar vernachlässigbarer Vorfall zu einer Panik führen, Hemmungen fallen oder Vorräte werden angelegt. Es gibt einige Theorien, die dieses Verhalten erklären können. So verhält sich die Masse, als hätte sie ein Eigenleben, wenn sich die Menschen in der Anonymität der Menge verstecken, ihre persönliche Verantwortung abgeben und sich dem Sog einer sozialen Gruppe hingeben können. Bei dieser Ansteckungstheorie behält das einzelne Individuum aber theoretisch auch noch seine eigenen Wünsche und Gefühle, was bedeutet, dass die Masse kein Eigenleben besitzt. Dagegen steht die Konvergenztheorie, die besagt, dass es sich genau andersherum verhält. Menschen mit gleicher Gesinnung nähern sich an und formen eine Gruppe. Individuen tragen also ihre Werte und Ideen in eine Gruppe, die in jedem einzelnen bereits zuvor lange gesiedet haben.
In Politik, Religion und beim Militär leicht auszumachen(,) ist die Führungstheorie. Ein selbsternannter Führer erzeugt ein Solidaritätsgefühl in der Gemeinschaft, verkörpert das Denken, die Ziele und Werte der Masse und bezeichnet sich als Werkzeug, das gemäß den Wünschen der Gruppe handeln will. Die Zuneigung in der Gruppe wird verstärkt auf den Führer projiziert, bis dieser vollkommen verherrlicht wird und die Masse zu Taten anstiftet, die das einzelne Individuum niemals in Betracht gezogen hätte.