Frankreichs Anschlag auf Greenpeace
Im Jahr 1985 war die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit einem Forschungsschiff, das ursprünglich für die Fischerei gebaut worden war, auf dem Weg zum Mururoa-Atoll. Frankreich führte dort zu jener Zeit Atomtests durch und mit einem Schiff, das Rainbow Warrior getauft worden war, war man auf einer Mission, um gegen die französische Regierung und die auf der Welt sehr kritisch gesehenen Atomtests zu protestieren. Als das Schiff in einem Hafen Neuseelands lag, wurde es von zwei Explosionen erschüttert. Das Schiff sank und die meisten Besatzungsmitglieder konnten sich retten, ausgenommen eines Fotografen, der in dem untergehenden Schiff ertrank. Bald stellte sich heraus, dass der französische Geheimdienst die Bomben gelegt hatte. Mittlerweile hat sich Frankreich für den Anschlag entschuldigt, doch es bleibt ein Beispiel für das oft skrupellose Vorgehen von Geheimdiensten, wenn es den Interessen des eigenen Landes dient. Die Operation war bis in die Staatsspitze bekannt und rief noch lange Zeit danach Reibungen zwischen Frankreich und Neuseeland hervor. Zwei der involvierten Agenten des Geheimdienstes wurden nämlich von der neuseeländischen Polizei ausfindig gemacht und verhaftet, bevor sie es wieder nach Frankreich schafften. Frankreich wollte ein europaweites Importverbot von bestimmten Gütern aus Neuseeland, sollten die Inhaftierten nicht ausgehändigt werden. Nachdem der Familie des verstorbenen Fotografen eine Entschädigung gezahlt worden war, wurden die beiden Gefangenen an Frankreich übergeben. Nach großem internationalem Druck gab es noch eine Entschädigungszahlung an Greenpeace und Neuseeland, die Verantwortlichen in der französischen Regierung wurden aber nie zur Rechenschaft gezogen.