Die drei Ratschläge
Ein Jäger scheute keine Mühen, um einen wunderschönen Vogel zu fangen, den er schon seit einer Weile in seinem Wald gesehen hatte. Als er ihn dank einer List endlich in den Händen hielt, fing dieser an(,) zu sprechen. Er erklärte dem Jäger, dass er kaum Fleisch an sich habe. Sollte er ihn freilassen, würde er ihn mit drei Ratschlägen belohnen, die ihm ein Leben voller Glück schenken würden. Der Jäger erklärte sich einverstanden und lauschte dem ersten Ratschlag des Vogels, der da sprach: "Glaube niemandem etwas Unsinniges." Daraufhin kam der Vogel frei und setzte sich auf eine Mauer, von wo aus er seinen nächsten Ratschlag gab: "Trauere niemals Vergangenem nach. Hast du etwas verloren, so bedauere es nicht. Denn du musst wissen, dass ich in meinem Inneren eine sehr wertvolle, zehn Unzen schwere Perle trage." Da fing der Jäger an(,) über seinen Verlust zu weinen, doch nach einer Weile meldete sich der Vogel wieder zu Wort: "Habe ich dir nicht geraten, Dingen von gestern nicht nachzuweinen? Und meinem ersten Ratschlag, nichts Unsinniges zu glauben, hast du auch kein Gehör geschenkt. Ich selbst wiege doch nicht einmal eine Unze, wie sollte ich da eine solche Perle in mir tragen? Nein, mein dritter Ratschlag würde dir genauso wenig nützen."
(Frei nach der Geschichte "Die 3 Ratschläge des Vogels" aus "Spirituelle Kurzgeschichten aller Völker und Zeiten")