Der Untergang eines Königreichs
Krösus war der König eines kleinen Landes in Kleinasien. Er war für seinen Wohlstand und seine Großzügigkeit bekannt. Eines Tages wollte er gegen die Perser marschieren. Doch zuvor holte er sich Rat beim Orakel von Delphi. Das Orakel entgegnete, dass er ein mächtiges Reich zerstöre, wenn er einen Krieg mit den Persern anzettele. Krösus war begeistert, denn die Worte des Orakels galten gemeinhin als zuverlässig. Welches Land konnte mächtiger sein als das der Perser? Diese Gelegenheit durfte er nicht versäumen. Er hatte praktisch die Garantie, siegreich aus der Schlacht hervorzugehen. Hochmütig zog er in die Schlacht. Und er verlor. Einfältig wie er war, hatte der König nicht die Rückfrage an das Orakel gestellt, welches Reich untergehen würde. Er hatte die Möglichkeit komplett ignoriert, dass sein Land dem Untergang geweiht sein könnte. Seine selektive Wahrnehmung hatte sein Denken eingeschränkt und sein eigenes Reich zerstört. Auch darüber hinaus sollte man noch lange über seine Eitelkeit und Verblendung berichten. Man sagt schließlich nicht unbegründet, dass Hochmut vor dem Fall kommt.