Das Vermögen, zu genießen
Genuss ist eine Empfindung, die durch die Sinne aufgenommen wird. Welches Sinnesorgan angesprochen wird, ist abhängig von der Art des Genusses. In den meisten Fällen wird der Begriff aber im Zusammenhang mit Speisen und Getränken verwendet. Wie weit man sich auf das Genießen einlässt und was als Genuss empfunden wird, ist dagegen individuell unterschiedlich. Eine egoistische und an momentaner Genussbefriedigung ausgerichtete Lebensweise wird als Hedonismus bezeichnet, während sich die Askese den Genussverzicht als Ziel setzt.
Das Vermögen, zu genießen(,) wird als eine intrinsische, angeborene Eigenschaft definiert, aber die Theorie, dass die Genussfähigkeit sozial anerzogen ist, ist ebenfalls verbreitet. Populärwissenschaftliche Artikel sprechen sogar von Genusssucht bei Jugendlichen, womit aber eigentlich ein ständiges Verlangen nach einer Reizsteigerung durch Konsumgüter gemeint ist. Fakt ist aber, dass bereits Freud vom Lustprinzip gesprochen hat, womit er auf das Vermeiden von Unlustgefühlen seitens des Säuglings referierte. Bekannt ist aus der Psychologie außerdem, dass Depressionen mit Genussunfähigkeit einhergehen. Hier zeigt sich auch, dass Genuss generell eng an die Fähigkeit zur Muße und Erholung gebunden ist sowie dem Ausgleich von Stresssituationen dient. Wichtig ist aber ebenso, dass Genuss nur in Maßen seine volle Intensität entfalten kann.