Am Höllentor
Die Hölle war überfüllt und an ein Eintreten war nicht mehr zu denken. Zu Tausenden standen die Menschen Schlange und warteten auf Einlass. Der Teufel schritt selbst durch die Reihen und verkündete, dass es nur noch einen Platz gebe. Am besten sollte der Schuldigste unter ihnen vortreten und sich als Freiwilliger in die Hölle begeben. Selbstverständlich meldete sich niemand, sodass der Teufel alle Anstehenden persönlich befragte. Alles Befragen half aber nichts, der Teufel fand zunächst niemanden, der es wirklich wert war, den letzten Platz zu bekommen. Die letzte Person antwortete auf des Teufels Frage sogar, dass sie nichts gemacht habe und nur aus Versehen hier sei. Der Mann hatte sich eigentlich nur zum Zigarettenholen angestellt. Der Teufel verlangte eine präzisere Ausführung, was er mit "nichts" meinte, denn jeder Mensch hätte sich etwas zu Schulden kommen lassen. Da erzählte der Mann: "Das habe ich wohl gesehen. Die Menschen haben ihre Mitmenschen verfolgt, in die Sklaverei verkauft oder getötet, nur um selbst Profit daraus zu schlagen. Und das alles direkt vor meiner Haustür. Ich habe mich aber rausgehalten und nichts gemacht." Voller Unglauben vergewisserte sich der Teufel, dass der Mann wirklich nichts gemacht habe. Nach seinem Beteuern, dass er die Wahrheit gesagt habe, meinte der Teufel: "Dann tritt ein, du hast dir den Platz wahrlich verdient."
Auch richtig: zu tausenden, so dass
(Frei nach der Geschichte "Ein guter Mensch am Höllentor" von eagle-vision-communication.de)