Seifenland
Schon die Sumerer fanden heraus, dass Pflanzenasche vermischt mit Ölen spezielle Eigenschaften hat, auch wenn ihnen der reinigende Effekt nicht bewusst war. In seiner heute bekannten Form haben als erste die Araber im 7. Jahrhundert Seife kreiert. Von da an konnte nichts mehr den Siegeszug der Seife stoppen, sodass bis zum Ausbruch von Pest und Cholera im Mittelalter das waschaktive Mittel auch in Europa starke Anwendung fand. Vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert hielt man Wasser fälschlicherweise für den Überträger gefährlicher Krankheiten, sodass dann auch die Seife kaum noch eine Rolle bei der Hygiene spielte.
Für die Herstellung von Seife werden pflanzliche Fette, z.B. Kokosfett oder Olivenöl, oder tierische benötigt. Zu letzteren gehören auch Talg und Fett aus Knochen. Diese Fette werden mit Lauge gekocht. Der Prozess nennt sich Seifensieden und früher wurde dieser Vorgang in offenen Kesseln durchgeführt. Heute wird die Verseifung durch kontinuierlichen Betrieb in großen Anlagen bewerkstelligt. Das zähflüssige Produkt, der Seifenleim, wird anschließend mit einer Natriumchloridlösung vermengt, wodurch der aufschwimmende Seifenkern gewonnen wird. Ein weiterer Durchgang dieser Aussalzung hat die Kernseife zur Folge.
Trotz überwiegend großindustrieller Produktion gibt es immer noch einen Bedarf an handwerklich hergestellten Seifen, die vor allem für Allergiker eine gute Alternative darstellen oder wegen ihrer ausgefallenen Muster und Formen Absatz finden.
Auch richtig: so dass