Einsteins Briefumschläge
Albert Einstein hatte gerade seine allgemeine Relativitätstheorie begründet. Es gab Kritiker, die eigene Alternativtheorien entwarfen oder seinen mathematischen Fokus im Fachbereich der Physik anprangerten, und sogar seine jüdische Abstammung hielt Einzug in Diskussionen. Dennoch erlangte der Physiker bald Weltruhm. Er war daher sehr gefragt und wurde zusammen mit seiner Frau immer wieder zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen. Bei einer dieser Gelegenheiten besichtigten die beiden die Sternwarte in Kalifornien, welche damals das größte Fernrohr der Welt beherbergte. Ein Mitarbeiter sollte Einsteins Ehefrau das fünf Meter durchmessende Teleskop des Observatoriums zeigen und erklären. Der Mann war vollkommen in seinem Element, versuchte auch ein Vokabular zu verwenden, das für Laien leicht zu verstehen war, und veranschaulichte alles sehr gewissenhaft. Sie hörte dagegen seelenruhig zu und fragte im Anschluss, wozu man solch ein gigantisches Fernrohr überhaupt benötige. Der Mitarbeiter erklärte strahlend, dass man mit ihm die Größe des Weltalls ausmesse. Amüsiert erwiderte Einsteins Frau daraufhin: „Ach, wie komisch. Mein Mann macht das auf der Rückseite gebrauchter Briefumschläge."
