Auf den Nägeln brennen
Wenn jemandem eine Frage auf den Nägeln brennt, hat sich diese Person schon lange mit einer Frage herumgequält beziehungsweise möchte dringend eine Antwort finden. Die Herkunft dieser Redewendung lässt sich aber nicht ganz eindeutig herleiten. Man sagt, dass sie von Mönchen im Mittelalter kommen könnte, die bei der Frühmesse kleine Kerzen auf ihre Fingernägel geklebt haben, um in der Bibel mitlesen zu können. Wenn die Messe zu lange andauerte, konnten die Kerzen die Fingernägel ansengen. Infolgedessen plagte die Mönche Unruhe und sie hofften ungeduldig auf ein baldiges Ende des Gottesdiensts.
Eine andere Herkunftserklärung ist, dass die Redewendung auf eine Foltermethode zurückzuführen ist, bei der den Opfern rot glühende Kohlen auf die Fingernägel gelegt wurden. Diese Herleitungsmöglichkeit ist ebenso einleuchtend, da es auch die Variante gibt, dass einem etwas unter den Nägeln brennt. So gab es im Mittelalter eine andere Folterart, bei der einem brennend heiße Holzstäbchen unter die Fingernägel geschoben wurden. Selbstverständlich wollten die Gefolterten, dass diese Tortur schnellstmöglich zu Ende ging, was zweifelsohne die Dringlichkeit unterstreichen würde, die der Redewendung zuteilwurde. Das wäre tatsächlich ein ziemlich grausamer Ursprung einer im Leben sicherlich tausendmal verwendeten Redewendung, aber man darf die Abstammung vieler Redensarten auch nicht schönfärben.
Auch richtig: rotglühende