Inflation
Ein Euro ist ein Euro wert. Das ist irgendwie logisch und dennoch unterliegt man da einem Fehler im Denken. Denn schon morgen könnte man für einen Euro weniger bekommen als heute. Wem das unglaubwürdig erscheint, der muss nur an die gefühlt immer teurer werdenden Produkte im Supermarkt denken. Und das ist ganz normal. Die Europäische Zentralbank peilt sogar ein Ziel von zwei Prozent Inflation pro Jahr an. Inflation bedeutet, dass die Kaufkraft des Geldes schwächer wird. Warum sollte das aber im Interesse der Wirtschaft sein? Für Wirtschaftswachstum müssen Unternehmen bereit sein, Investitionen zu tätigen, doch dafür gibt es kaum einen Anreiz, wenn ein Aufschieben von Investitionen bei zukünftig sinkenden Preisen eine größere Verlockung darstellt. Bei den Konsumenten ist das Prinzip nicht anders. Wenn es eine Inflation gibt, bekommt man für sein Geld in ein paar Jahren weniger als heute. Somit steigt die Bereitschaft zu Konsum und Anschaffung von Waren und Gütern genau heute.
Der Wertverlust des Geldes stellt allerdings bei der Geldanlage ein Problem dar. Parkt man sein Geld auf der Bank, hat man im Schnitt jedes Jahr ein Minus von fast zwei Prozent zu verbuchen. In zehn Jahren hätte das Geld auf dem Sparkonto damit nur noch vier Fünftel seines Werts, auch wenn die Zahl gleich oder dank minimaler Zinsen sogar etwas größer ausfallen sollte. Deshalb geht der Blick vieler Anleger in Richtung Aktien und Fonds, da dort ein Auffangen der Inflation dank höherer Zinsen möglich ist.